Journalisten sind Menschen, die in einem anderen Beruf mit weniger Arbeit mehr Geld verdient hätten. Robert Lembke
Ich bin Journalistin geworden, ja weshalb? Nach dem Studium an der Sporthochschule in Köln (DSHS) wurde mir klar wurde, ich will auf gar keinen Fall mein restliches Berufsleben mit der Trillerpfeife in Turnhallen verbringen oder als Animateurin in Ferienclubs landen. Schreiben und Fotografieren waren dagegen zwei Herausforderungen, die mich lockten…..
Erste Schritte…
…machte ich nach dem Volontariat im Verlagshaus DuMont. Es war eine journalistische Durststrecke: als Fotografin und Schreiberin in der Euskirchener Redaktion des Kölner Stadtanzeigers. Not my Cup of tea. 1990 wechselte ich in die Sportredaktion der Kölner Boulevardzeitung Express. Und fand mich wieder: beim Fußball. Der Umgang mit Erscheinungen
wie dem damaligen 1.FC Köln-Trainer Christoph Daum war eine Erfahrung,
vergleichbar mit der Begegnung von Star-Trek-Commander Mr. Spock.
Auch Sportjournalismus war definitiv nicht meine Welt.
Heimischer fühlte ich mich, wenn ich nebenbei für das Zeit-Magazin in Hamburg schrieb:
- „Faust auf Faust“, Portrait des Boxverein BC Erle, Gelsenkirchen, Zeitmagazin (10.11.1989) [mehr…] (PDF 0,7 MB)
Rock und Pop…
…wurde für sechs Jahre mein bevorzugtes Arbeitsfeld –
und zwar in der Kulturredaktion des Kölner Express:
Dort lernte ich von der Pieke auf den Umgang mit Prominenten (gute Schule).
Schnell, kurz und knapp schreiben (Danke Edgar F.).
Small Talk auf Präsentationen, Galas, Ehrungen (hartes Geschäft).
Als Rock & Pop-Redakteurin auf Konferenzen Themen durchbringen.
Eitelkeiten pflegen. Niederlagen einstecken und drüber lachen.
- „Mein Atelier ist wie Treibsand“, Interview mit Wolfgang Niedecken, Express [mehr…](PDF 1,23 MB)
- „Luzifers Antwort auf Michael Jackson“, Konzertkritik zu Prince, Express (03.06.1992) [mehr…] (PDF 1,4 MB)
- „Ich habe die Talk-Shows satt“, Interview mit Elke Heidenreich, Express (21.02.1992)
Während des Gesprächs im Kölner Brauhaus sagte Elke Heidenreich erstmals öffentlich – zur großen Überraschung des damaligen ZDF Intendanten –, dass Sie Ihre Talk-Show-Zeit beenden möchte. Danke Elke! - „Verstreut meine Asche überm Meer“, Interview mit Harry Belafonte, Express (29.10.1995)
Beeindruckt unvergesslich durch seine Aura… [mehr…] (PDF 3,3 MB)
…es hat Spaß gemacht, die großen Seite-3-Interviews für den Sonntag-Express zu führen:
Heike Drechsler – HA Schult – Nigel Kennedy – Maximilian Schell –
Nina Ruge – Volker Schlöndorff – La Cecilia Bartoli – Til Schweiger – Westernhagen in Venedig –
Helge Schneider – Konstantin Wecker – T.C. Boyle – Rosi Mittermaier.
Wiederholt Interviews mit Wolfgang Niedecken, Campino und Peter Maffay:
Nach einem Interview in Maffays Studio in Tutzing fielen wegen starker Schneefälle
die Flieger nach Köln aus und ich übernachtete am Starnberger See. Wochen später überraschte mich dieser Brief (PDF 0,4 MB).
1997 mochte ich nicht mehr im Boulevard-Telegramm-Stil schreiben,
wollte keine Konzerte von AC/DC, Michael Jackson, Elton John oder Udo Jürgens mehr besuchen.
Die Künstler sind klasse und VIP-Eintrittskarten was Feines,
ich aber hatte Lust auf die Herausforderung: Hörfunk.
Frei dabei…
…bin ich seit über 20 Jahren als Freiberuflerin. Mein Handwerk habe ich
bei der Evangelischen Rundfunk-Agentur in Stuttgart gelernt.
Sprecherziehung, Trollinger und Schwäbische Alb inklusive.
Seit 2000 ist das, was Menschen berührt, mein Thema.
Meine Stärken sind Interviews mit Zwischentönen.
Beharrlich sein. Zuhören. Ruhe bewahren.
Selbst bei heiklen Themen bleibe ich hartnäckig und geduldig am Ball
– und meistens schimmert meine rheinische Lebensfreude durch.
Seit gut zehn Jahren bereite ich mit Vergnügen die Livegespräche für die WDR 5 Redezeiten vor. Oder produziere für die Büchersendung Kontext des Österreichischen Rundfunks (ORF) Sachbuch-Rezensionen: Beiden Sendungen gemeinsam ist:
Ich lese Bücher, manchmal mit 800 Seiten, die ich sonst nie gelesen hätte – und spreche dazu noch mit den Autoren. Über die Achterbahn Europa, Algorithmen, den Zerfall der Demokratie, Zukunftsmedizin. Wow. Oder über Unvernunft und Zuversicht, das Umsiedeln von Ameisen oder die Faszination, Vögel zu beobachten. Meinen Horizont hat das ungemein erweitert.